Kroatien

Aufbruch

Ich verlasse Salzburg morgens bei 4°C und Nieselregen.
Ich denke, dass ich ein gutes Timing hatte!

Ich versorge mich mit Diesel, Bargeld und Lebensmitteln, übrigens beim "Hofer", wie der Aldi in Österreich heißt.
Auf der Tauern Autobahn über die Alpen fällt das Thermometer auf 2°C und es schneit leicht.
Hinterm Millstätter See lockern sich die Wolken auf und die Sonne kommt.

Slowenien

Dann komme ich zum ersten Mal auf meiner Reise in ein Land, dessen Sprache ich nicht verstehe: Slowenien.
Ich werde etwas unfreundlich begrüßt, es beginnt zu nieseln und ich muss 30,--€ Maut bezahlen. Die Vignette gilt zwar 7 Tage, mir würden aber 3 Stunden reichen.
OK, ich fahre ein paar Tage später noch einmal ganz kurz durch Slowenien zurück. Der Streifen an der Adria, durch den ich fahre, ist nur knapp 50km lang.

Slowenien sieht nicht viel anders als Österreich aus. Tatsächlich ist es der reichste Nachfolgestaat der Sozialistischen Republik Jugoslawien.

Kroatien

Etwas später komme ich nach Kroatien.
Allerdings wäre das beinahe schief gegangen.
Ich habe nicht verstanden, dass ich zunächst bei der Ausreise aus Slowenien meinen Pass vorzeigen muss und dann buchstäblich 5 m später, beim nächsten Häuschen den Pass noch einmal für die Einreise nach Kroatien vorzeigen muss.
Also fahre ich dort einfach vorbei. Das findet der Grenzer nicht so gut und pfeift mich zurück.
Er ist dann aber betont gelangweilt, ich bin vermutlich nicht der erste Durchfahrer.

Später lese ich, dass die Grenzziehung am erwähnten Adria-Streifen zwischen Slowenien und Kroatien noch immer nicht abschließend festgelegt ist.
Auch in Kroatien finden sich hier und da Hinweise, dass man seine ehemaligen Mit-Jugoslawischen-Teilrepublikaner nicht unbedingt als enge Freunde empfindet.

Nach der dann noch geglückten Einreise wird das Wetter wärmer und sonniger.
Bei meiner ersten Rast nach 5 Stunden blühen Blümchen.

Ankunft

Nach weiteren 3 Stunden komme ich bei meiner Cousine Carmen, ihrem Mann Karsten, 4 Kindern und Hund an.
Sie haben ein Mobilheim zwischen Zadar und Split, malerisch an der Adria mit einer vorgelagerten Insel gelegen.
Abends macht die Pizza "Mamma Mia - extra scharf" in einem der wenigen um diese Jahreszeit schon offenen Restaurant ihrem Beinamen alle Ehre!

Der nächste Tag zeigt sich mit Sonnenschein und warmen Temperaturen von seiner kroatisch gastfreundlichen Seite.

Ganz Mutige nehmen das zum Anlass, ins Meer zu springen.
Zugegeben, ich gehöre nicht dazu, aber einer muss das ja dokumentieren.

Ich schlafe zum ersten Mal im aufgeklappten Dach. Das wird nachts aber doch noch ganz schön frisch.

Damit es nicht so einsam bleibt, wird sind erst 7 (ohne Hund), holen wir am nächsten Tag Karstens Schwester mit Mann und 4 Kindern vom Flughafen in Zadar ab.
Es ist ein windiger Tag, obwohl die Luft mit 17°C recht warm ist fühlt es sich dadurch recht kalt an.

Jetzt sind wir also 13 Leute, verteilt auf ein Mobilheim (21m²), einen Wohnwagen und einen VW-Bus.
Da die Waschhäuser erst am 1. April öffnen teilen wir uns eine Toilette und ein Bad.
Es zeigt sich, dass das ganz gut funktioniert.

Winnetou

Am nächsten Tag besuchen wir den Nationalpark Krka.
HIer wurden in den 60ern einige Winnetou-Teile verfilmt. Old Shatterhand und Nscho-tschi kamen sich an diesen Wasserfällen näher.
Auch die neue RTL-Winnetouverfilmung wurde z.T. hier gedreht.

Abends regnet es und auch am nächsten Tag, als ich abreise, regnet es.
Wieder denke ich, dass es eine schöne Zeit war, mit so vielen netten Leuten, aber jetzt ist es auch gut weiter zuziehen.

Zurück nach Norden

Kurz überlege ich, ob ich eine Fähre rüber nach Italien nehme, da es mir widerstrebt wieder nach Norden zu fahren, wo mein nächstes Ziel liegt.
Ich möchte jetzt Wärme!


Dann begebe ich mich aber doch auf die Straße.
Ich vermeide die Autobahn und fahre auf einer wunderschönen Küstenstraße nach Norden.

Nicht ganz ungefährlich, nicht nur wegen der wilden Tiere, gelegentlich verpasst wohl auch mal jemand die Kurve.

 

Leider regnet es fast ununterbrochen auf der ganzen Fahrt.
Das passt aber ganz gut zu der wild-romantischen Landschaft.


Ich passiere also wieder kurz Slowenien

und lande bei Triest im Inbegriff deutscher Urlaubsträume (naja,jeden Falls zur Zeit meiner Kindheit): Italien!

Veröffentlicht in Busfahrt.

3 Kommentare

  1. Wie lieb und nett geschrieben. Wir haben die Zeit mit dir echt genossen !!!
    Gute Fahrt mit tollen Begegnungen weiter!!!
    Fühl dich gedrückt

    5x A + Hund

  2. Pingback: Sirolo – Christian Ortlieb

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