Zambujeira do Mar, Porto Covo

Cabo de São Vicente

Auf meinem Weg zum nächsten Ziel komme ich an einen Wendepunkt meiner Reise, Cabo de São Vicente, die Südwestspitze Europas.
Ab jetzt wird der Abstand von zu Hause nicht mehr größer, sondern wieder kleiner.
Am Cabo selbst gibt es einen Leuchtturm, eine windumtoste, eindrucksvolle Küste und Touristenbusse.

Aber auch hier: ein paar Meter abseits ist der (Touristen-) Spuk wieder vorbei.
Außerdem gibt es noch die berühmte letzte Bratwurst vor Amerika, die habe ich selbstverständlich nicht gegessen.

Ein alter Mann angelt von den mindestens 20 m hohen Klippen hinab ins Meer.
Der muss eine lange Angelschnur und keine Angst vor Abgründen haben!

Zambujeira do Mar

Zambujeira ist, zumindest um diese Zeit, ein etwas verschlafener Ort mit ein paar Restaurants und kleinen Geschäften in einer Art Fußgängerzone, die zum Meer führt.
Dort gibt es einen schönen felsigen Strand und eine kleine Kirche über dem Meer.

Der Campingplatz ist recht sandig, weder besonders schön noch besonders hässlich. Man geht nur wenige Minuten in den Ort.

Fischerpfad

Zambujeira liegt am Fischerpfad, einem 75 km langen Wanderweg entlang Portugals Westküste.
Am Tag nach meiner Ankunft zeigt sich etwas, das ich lange nicht mehr gesehen habe: Wolken am Himmel.
Da das gutes Wanderwetter ist, nutze ich die Gelegenheit und gehe ein paar Kilometer den Fischerpfad Richtung Norden.
Die Küste ist hier felsig, rau und sehr schön.
Der Abschnitt auf dem ich wandere ist bekannt dafür, von vielen Störchen zum Nisten benutzt zu werden.
Ich komme immer wieder an Nestern vorbei, in denen ein oder zwei Jungstörche von ihren Eltern bewacht werden.
An einer Stelle hat es eine große Möwe auf die Eier abgesehen.
Immer wieder fliegt sie das Nest an, auf dem ein Elternteil sitzt.
Der Storch lässt sich nicht sehr irritieren, nur wenn die Möwe zu nahe kommt, breitet er die Flügel aus.
Nach 20 Minuten gibt sie auf und ich gehe weiter.

Über einer wunderschönen, völlig einsamen Bucht mache ich ein kleines Picknick und drehe dann um.

Da das Wetter auch am nächsten Tag nicht zu einem Strandbesuch einlädt, ändere ich meinen Plan und fahre weiter.
Ich suche mir Porto Covo als neues Ziel aus, ca. 40 km Richtung Norden, Richtung Lissabon.

Auf dem Weg dorthin, besuche ich Farol Cabo Sardão, einen Leuchturm an der Küste.
Hier treffe ich wieder auf Störche, einmal steht auch ein Paar im Nest.

Danach halte ich im Badeort Vila Nova de Milfontes.
Er liegt an einem Fluss, der hier ins Meer mündet.
Auf beiden Seiten der Flussmündung liegen schöne Strände.

In einem Café, das hinter der Mündung am Meer liegt, mache ich eine kleine Pause, bevor es weiter geht.

Porto Covo

Der Campingplatz, auf den ich in Porto Covo fahre, ist ziemlich neu.
Entsprechend gut sind die Waschhäuser.
Es gibt einen schönen Pool, den ich aber nicht nutze. Gelegentlich trinke ich einen Galão, den portugiesischen Milchkaffee,  in der Bar des Platzes.
Die Zubereitung wird dann ziemlich zelebriert, viele Gäste gibt es nicht. Ehrlich gesagt sehe ich außer mir dort nie jemanden.

Direkt mir gegenüber bezieht am zweiten Tag meines Aufenthaltes ein Paar aus Hameln mit seinen Kindern und einem Wohnwagen ihr Quartier.
Wir sprechen über dies und das, sie haben mein Auto schon in Salema gesehen und sie geben mir Tipps für Campingplätze in Nordspanien.
Einen werde ich später besuchen und feststellen: der Tipp war gut!

Ansonsten ist Porto Covo als kleiner Ort, der vor allem mit seinen Stränden punktet, Zambujeira nicht unähnlich.
Neben einigen kleineren Ständen gibt es etwas außerhalb des Ortes den größeren Praia Grande.
Er liegt ganz in der Nähe des Campingplatzes, ungefähr 5 Gehminuten entfernt.
Bei schönem Wetter verbringe ich dort einen halben Tag, inklusive Burger in der Beachbar mit sehr schönem Blick auf den Strand.

Apropos schönes Wetter. Das gibt es im Moment nicht mehr durchgängig. Wolken und sogar Regen mischen sich darunter.
Zum Glück weiß ich noch nicht, wie sehr mich das unbeständige Wetter ab jetzt begleiten wird!

Nach zwei Nächten habe ich das Gefühl, hier alles gesehen zu haben und es zieht mich zu einem Ziel, auf das ich sehr gespannt bin.
Lissabon, die Hauptstadt Portugals, ist nicht mehr weit von hier.

Veröffentlicht in Busfahrt.

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